Ein Traum geht in Erfüllung – die AIIC-Mitgliedschaft

AIIC-Mitgliedslogo

 

Seit dem 3. Oktober bin ich offiziell Mitglied der AIIC, Association internationale des interprètes de conférence. Die AIIC, gegründet 1953, ist der einzige globale Verband für Konferenzdolmetscher*innen. Als einzige Dolmetscherorganisation ist sie dazu berechtigt, Arbeitsbedingungen mit internationalen Institutionen zu verhandeln, und auf dem globalen Parkett, ob bei der Europäischen Union oder den Vereinten Nationen, sehr stark vertreten. Nachdem ich einige Jahre AIIC-Präkandidatin, also eine Art „Mitglied auf Probe“ war, freue ich mich nun sehr, mit der Vollmitgliedschaft endgültig in die internationale Gemeinschaft höchstqualifizierter und nach strikten berufsethischen Standards arbeitenden Kolleg*innen aufgenommen zu sein.

Mein Profil auf der Webseite von AIIC Deutschland finden Sie hier.

2021 – ein bewegtes Dolmetschjahr

Ein besonderes Dolmetschjahr geht zu Ende - Foto eines Weihnachtsbaumzweiges mit Kugeln und Lichterkette

Und schon wieder Weihnachten! Zeit für Ruhe und Besinnung, aber auch für die wie immer erstaunte Feststellung, dass das zu Ende gehende Jahr sich gleichzeitig sehr lange und wie ein Augenblick angefühlt hat. Diese Beobachtung ist zugegebenermaßen nicht originell – und doch trifft sie auf 2021 besonders gut zu. Zeit für eine Bilanz eines ungewöhnlichen Dolmetschjahres.

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Dolmetschen für das Europäische Parlament

eine ortsfeste Dolmetschkabine im Europäischen Parlament

Was lange währt, wird endlich gut: Nachdem ich meine Akkreditierungsprüfung für die Institutionen der Europäischen Union im März 2020 knapp vor Beginn der ersten Lockdowns bestanden hatte, war zunächst klar, dass auf absehbare Zukunft keine Dolmetschaufträge vonseiten der EU kommen werden. Über ein Jahr später ging alles plötzlich ganz schnell – mit gerade einmal einer Woche Vorlaufzeit wurde ich im Juni für meinen ersten Dolmetscheinsatz für das Europäische Parlament in Straßburg angefragt.

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VKD-Seniorstatus erreicht

Ein beruflicher Meilenstein ist erreicht! Zum 01.07.2021 bin ich offiziell Konferenzdolmetscherin VKD-Senior. Nach einer Prüfung aller Unterlagen und einer dreimonatigen Einspruchsfrist hat mir der Aufnahmeausschuss des Verbandes der Konferenzdolmetscher im BDÜ e.V. (VKD) den Seniorstatus zuerkannt. Dieser bescheinigt mindestens 200 Tage Konferenzeinsatz und somit eine große berufliche Erfahrung als Konferenzdolmetscher*in. Ich bin stolz, für meine bisherige Arbeit diesen Titel vorweisen zu können und ein weiteres Qualitätsmerkmal gegenüber Kund*innen und Kolleg*innen zu haben. Ich freue mich auf noch sehr viele Einsatztage als Senior!

Zurück nach der Sommerpause: BDÜ-Verbandsakademie& andere Neuigkeiten

 

Panorama von Basel mit dem Rhein im Vordergrund

Der Sommer 2020 ist vorbei. Nachdem die erste Jahreshälfte weniger Arbeit, aber mehr Stress mit sich brachte als sonst, bot dieser in jeder Hinsicht ungewöhnliche Sommer trotz aller Reiseeinschränkungen eine Gelegenheit zum Durchatmen. Dem Zeitgeist entsprechend verbrachte ich meinen Urlaub direkt hinter der deutschen Grenze, im wunderschönen Basel – einer Stadt, die modern, grün und mittelalterlich zugleich ist, wo der Rhein sauber genug für eine ausgedehnte Schwimmrunde ist und wo die Mehrsprachigkeit gelebt wird. Ein kurzer Spaziergang reicht, um Basler Dialekt, Schwyzerdütsch, Hochdeutsch, Schwäbisch, Französisch, Italienisch und mehrere slawische Sprachen zu hören. Der Traum für eine Dolmetscherin!

Nach der Sommerpause freue ich mich nun, wieder in die traditionell arbeitsintensive Herbstsaison einzutauchen. Der Corona-Herbst hat bereits einige interessante Veranstaltungsformate mit sich gebracht: virtuelle Städtegipfel, hybride Pressekonferenzen und Produktvorstellungen. Aber auch, was für eine Rarität in diesen Zeiten, einige kleine Veranstaltungen, bei denen wir Dolmetscher „wie in den guten alten Zeiten“ mit den Zuhörern physisch vor Ort sein können. Dazu kommen einige Übersetzungsprojekte und wieder verstärkte Verbandsarbeit.

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PFA bei Gericht: ein Interview mit Tilman Kootz

TIlman Kootz, Referent für das Gerichtsdolmetschen des Landesverbandes Hessen des BDÜ, Mitinitiator des Projektes zum PFA-EInsatz bei Gericht

Copyright Tilman Kootz

Das Thema „PFA bei Gericht“ stößt auf große Resonanz. Nach meinem letzten Post zu dem Thema wollte ich mehr darüber erfahren, wie das Frankfurter Pilotprojekt zustande gekommen ist und was für seine Zukunft angedacht ist. Dafür habe ich mich an meinen  Kollegen Tilman Kootz gewandt, Frankfurter Konferenz- und Gerichtsdolmetscher für Englisch und einen der Referenten für das Gerichtsdolmetschen des BDÜ-Landesverbandes Hessen. Tilman war so freundlich, mir einige Einblicke in das Projekt zu gewähren.

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Gerichtsdolmetschen in Corona-Zeiten: Ein Erfahrungsbericht

PFA-Geräte für das Dolmetschen bei Gericht: besonders wichtig während Corona

Der Siegeszug des Remote-Dolmetschens hält an. Bei immer mehr Konferenzen finden sich die Dolmetschteams in einem Hub zusammen, um auf Entfernung Sitzungen zu dolmetschen, deren Teilnehmer sich einzeln aus ihren Büros zuschalten. Sicher wird für die absehbare Zeit ein Großteil der Konferenzdolmetscheinsätze in Deutschland so aussehen (eine Handreichung zu diesem Thema werde ich in den kommenden Wochen auf dieser Webseite verfügbar machen).

Anders sieht die Lage in der Justiz aus. Dabei sind dort viel mehr Dolmetscher*innen tätig als im Konferenzbereich. Die Datenbank der Justizdolmetscher und Übersetzer listet bundesweit über 12600 Dolmetscher*innen (im Vergleich: der VKD im BDÜ e.V. hat über 700 Mitglieder). Diese arbeiten nicht nur in den herkömmlichen internationalen Konferenzsprachen, sondern auch in den Sprachen des globalen Südens, den sogenannten „kleinen“ Sprachen oder Dialekten. Nicht überraschend in einem internationalen Land wie Deutschland: der Artikel 185 des Gerichtsverfassungsgesetzes sichert jedem/jeder Prozessbeteligten, der/die des Deutschen nicht hinreichend mächtig ist, das Recht auf einen Dolmetscher. In der Justiz arbeiten beeidigte oder ermächtigte Dolmetscher*innen außerdem u.a. für die Polizei, bei Mandantengesprächen von Rechtsanwält*innen oder bei Gefangenenbesuchsterminen in JVAs.

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Als Dolmetscher digital unterwegs

 

Dolmetscher digital: auch Messen finden mittlerweile im virtuellen Raum statt.

Repräsentativ: Der Startbildschirm des virtuellen Digital Future Congress

Würde man versuchen, die Coronapandemie als Chance für Dolmetscher zu erkennen, würden zwei Punkte besonders hervorstechen: Der in den letzten Jahren ohnehin vorhandene Drang zur Innovation und Digitalisierung, den die Krise stark beschleunigt hat, und die schiere Vielzahl und Qualität an Fortbildungsmöglichkeiten, die in dieser Umbruchszeit angeboten werden. Jetzt ist die Zeit, die eigene berufliche Entwicklung als Dolmetscher digital voranzubringen, indem man sich auf das veränderte Arbeitsumfeld nach der Pandemie vorbereitet.

Die letzten Wochen waren bei mir dementsprechend sehr fortbildungsintensiv. Gerade die Zeit seit dem 22. Mai steht ganz im Zeichen der Digitalisierung. Die drei virtuellen Veranstaltungen, die ich seitdem besucht habe, möchte ich in diesem Post kurz darstellen:

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Gehörlose in der Corona-Krise – Barrierefreiheit und Alltagsprobleme

Die Frankfurter Rundschau veröffentlichte heute ein Interwiew mit der Dozentin für Gebärdensprache Andrea Kaiser, das die Auswirkungen der Corona-Krise, genauer der Maskenpflicht, auf Gehörlose aufzeigt. Selbst für Hörende ist ein Gespräch mit jemanden, der eine Maske trägt, viel schwieriger und ungewohnter. Für Gehörlose, auch solche, die kaum auf Lippenlesen angewiesen sind, ist es fast eine Unmöglichkeit. Frau Kaiser erzählt, dass sie teilweise nict erkennen kann, ob eine Person sie gerade anspricht, wenn diese eine Maske trägt. Sie zeigt auch, welche Rollen Emotionen bei der Kommunikation spielen und wie schwer sich diese deuten lassen, wenn das Gesicht des Gegenübers halb verdeckt ist:

Ich war vor kurzem beim Arzt. Obwohl eine Gebärdensprachendolmetscherin dabei war, die Kommunikation also gesichert war, wusste ich gar nicht, wie die Stimmung war. Denn der Arzt trug eine Maske. Ich habe dann die Dolmetscherin gefragt, ob der Arzt eine freundliche Stimme hatte.

 

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PCS – Dolmetschhubs mit hybridem Konzept

Neue Hubs für das Remote-Dolmetschen (RSI-Hubs), deren Konzeption bereits vor der Corona-Pandemie begonnen hat, sprießen durch die Situation beschleunigt deutschlandweit aus dem Boden. Ein interessantes Konzept mit Einbindung einer digitalen Plattform bietet die Firma PCS, bei deren virtuellen Hubvorstellung ich letzte Woche dabei sein durfte.

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