PFA bei Gericht: ein Interview mit Tilman Kootz

TIlman Kootz, Referent für das Gerichtsdolmetschen des Landesverbandes Hessen des BDÜ, Mitinitiator des Projektes zum PFA-EInsatz bei Gericht

Copyright Tilman Kootz

Das Thema „PFA bei Gericht“ stößt auf große Resonanz. Nach meinem letzten Post zu dem Thema wollte ich mehr darüber erfahren, wie das Frankfurter Pilotprojekt zustande gekommen ist und was für seine Zukunft angedacht ist. Dafür habe ich mich an meinen  Kollegen Tilman Kootz gewandt, Frankfurter Konferenz- und Gerichtsdolmetscher für Englisch und einen der Referenten für das Gerichtsdolmetschen des BDÜ-Landesverbandes Hessen. Tilman war so freundlich, mir einige Einblicke in das Projekt zu gewähren.

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Gerichtsdolmetschen in Corona-Zeiten: Ein Erfahrungsbericht

PFA-Geräte für das Dolmetschen bei Gericht: besonders wichtig während Corona

Der Siegeszug des Remote-Dolmetschens hält an. Bei immer mehr Konferenzen finden sich die Dolmetschteams in einem Hub zusammen, um auf Entfernung Sitzungen zu dolmetschen, deren Teilnehmer sich einzeln aus ihren Büros zuschalten. Sicher wird für die absehbare Zeit ein Großteil der Konferenzdolmetscheinsätze in Deutschland so aussehen (eine Handreichung zu diesem Thema werde ich in den kommenden Wochen auf dieser Webseite verfügbar machen).

Anders sieht die Lage in der Justiz aus. Dabei sind dort viel mehr Dolmetscher*innen tätig als im Konferenzbereich. Die Datenbank der Justizdolmetscher und Übersetzer listet bundesweit über 12600 Dolmetscher*innen (im Vergleich: der VKD im BDÜ e.V. hat über 700 Mitglieder). Diese arbeiten nicht nur in den herkömmlichen internationalen Konferenzsprachen, sondern auch in den Sprachen des globalen Südens, den sogenannten „kleinen“ Sprachen oder Dialekten. Nicht überraschend in einem internationalen Land wie Deutschland: der Artikel 185 des Gerichtsverfassungsgesetzes sichert jedem/jeder Prozessbeteligten, der/die des Deutschen nicht hinreichend mächtig ist, das Recht auf einen Dolmetscher. In der Justiz arbeiten beeidigte oder ermächtigte Dolmetscher*innen außerdem u.a. für die Polizei, bei Mandantengesprächen von Rechtsanwält*innen oder bei Gefangenenbesuchsterminen in JVAs.

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Als Dolmetscher digital unterwegs

 

Dolmetscher digital: auch Messen finden mittlerweile im virtuellen Raum statt.

Repräsentativ: Der Startbildschirm des virtuellen Digital Future Congress

Würde man versuchen, die Coronapandemie als Chance für Dolmetscher zu erkennen, würden zwei Punkte besonders hervorstechen: Der in den letzten Jahren ohnehin vorhandene Drang zur Innovation und Digitalisierung, den die Krise stark beschleunigt hat, und die schiere Vielzahl und Qualität an Fortbildungsmöglichkeiten, die in dieser Umbruchszeit angeboten werden. Jetzt ist die Zeit, die eigene berufliche Entwicklung als Dolmetscher digital voranzubringen, indem man sich auf das veränderte Arbeitsumfeld nach der Pandemie vorbereitet.

Die letzten Wochen waren bei mir dementsprechend sehr fortbildungsintensiv. Gerade die Zeit seit dem 22. Mai steht ganz im Zeichen der Digitalisierung. Die drei virtuellen Veranstaltungen, die ich seitdem besucht habe, möchte ich in diesem Post kurz darstellen:

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PCS – Dolmetschhubs mit hybridem Konzept

Neue Hubs für das Remote-Dolmetschen (RSI-Hubs), deren Konzeption bereits vor der Corona-Pandemie begonnen hat, sprießen durch die Situation beschleunigt deutschlandweit aus dem Boden. Ein interessantes Konzept mit Einbindung einer digitalen Plattform bietet die Firma PCS, bei deren virtuellen Hubvorstellung ich letzte Woche dabei sein durfte.

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Remote Interpreting – Alltag trotz Corona

Videodolmetschen - Bild eines Mikrophons mit Schriftzug "On Air"

 

Die Corona-Krise wirbelt die Weltwirtschaft durcheinander. Was bis jetzt selbstverständlich war: internationale Lieferketten, globale Partner und Kunden, mehrsprachige Kongresse und Konfrenzen – wird untersagt oder unmöglich. Als erste Reaktion auf die Ausbreitung der Pandemie sind Wirtschaften weltweit in eine Stockstarre gefallen. Doch mittlerweile wird klar, dass die Arbeit nicht auf unbestimmte Zeit eingefroren werden kann. Der Alltag muss, soweit möglich, weitergehen, trotz geänderter Bedingungen. Zum Glück gibt es Lösungen, die auch in der Ausnahmesituation internationale Kontakte ermöglichen. Die Technologie des Remote Simultaneous Interpreting, auch als Ferndolmetschen oder Videodolmetschen bekannt, bietet interessante und praktikable Ansätze.

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Remote Simultaneous Interpreting: Chancen und Herausforderungen

Remote Simultaneous Interpreting (RSI) ist unter Dolmetschern Trendthema und Zankapfel zugleich. Die Berufsverbände verfolgen seine Entwicklung sehr aufmerksam. Die deutsche Region des internationalen Dolmetscherverbandes AIIC sowie der Verband der Konferenzdolmetscher im BDÜ e.V. (VKD) haben ihre Erkenntnisse in einem zweitägigen Seminar gebündelt, das in der ersten Jahreshälfte 2019 unter der Leitung von Klaus Ziegler, AIIC-Referent für Remote Interpreting, an insgesamt 4 Terminen in Hamburg stattfand.

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