PCS – Dolmetschhubs mit hybridem Konzept

PCS – Dolmetschhubs mit hybridem Konzept

Neue Hubs für das Remote-Dolmetschen (RSI-Hubs), deren Konzeption bereits vor der Corona-Pandemie begonnen hat, sprießen durch die Situation beschleunigt deutschlandweit aus dem Boden. Ein interessantes Konzept mit Einbindung einer digitalen Plattform bietet die Firma PCS, bei deren virtuellen Hubvorstellung ich letzte Woche dabei sein durfte.

PCS gehört zu den großen deutschen Anbietern von Konferenztechnik. An allen vier Standorten der Firma: Heilbronn, München, Berlin und Düsseldorf bzw. Hilden – wurden in den letzten Wochen Dolmetschhubs eingerichtet. Am Mittwoch, 6. Mai, stellten Torsten Geißler und Christian Becker, begleitet vom Geschäftsführer Jörg Peschka, eingeladenen Dolmetscher*innen das allgemeine Konzept und den Hub in Heilbronn vor. Weitere Termine folgen.

Der Hub in Heilbronn arbeitet mit herkömmlichen mobilen Dolmetschkabinen, in denen die Dolmetscher*innen allerdings aus Gründen des Infektionsschutzes derzeit einzeln arbeiten – das bedeutet, dass pro Sprachenpaar zwei Kabinen eingesetzt werden. Ein großes Plus für die Dolmetscher*innen ist die Verwendung herkömmlicher Dolmetschpulte. So ist eine gewohnte effiziente Arbeitsweise möglich, ohne Probleme, die digitale Konsolen nach sich ziehen können (wie z.B. Unterbrechungen bei der Mikrofonübergabe und fehlender Gehörschutz). Interessant wird es aber außerhalb der Kabinen – das Signal wird digital  an die Teilnehmer*innen übertragen. Diese schalten sich über die Benutzeroberfläche von PCS’ Kooperationspartner Zoom Business in die Veranstaltung. Noch werden die Daten über dessen Server übertragen, in wenigen Wochen sollen sie aber völlig DSGVO-konform über PCS-eigene Server laufen können. Wer nicht mit Zoom arbeiten möchte, soll auch ein eigenes Konferenzsystem in das Hub einbinden können.

Das Konzept des Hubs sieht ein gesamtes Dienstleistungspaket vor. Zu jedem Einsatz gehört ein umfassender Test am Vortag und eine von Präsenzveranstaltungen gewohnte laufende Betreuung durch einen Techniker. Besonders überzeugt hat mich die Tatsache, dass jeder Veranstaltung ein Moderator zugewiesen wird, der den/die kundenseitige(n) Sitzungsleiter/in entlastet und für eine reibungslose Koordination aller Prozesse – zwischen den Dolmetschkabinen, dem Techniker und der Kundenseite – zuständig ist. Der Einsatz des Moderators ist im Pauschalpreis inbegriffen.

Aus einem Dolmetschhub können bis zu 10 Sprachen bedient werden. Bei Bedarf ist auch die virtuelle Zusammenschaltung mehrerer Hubs möglich, um noch mehr Sprachen zu bedienen. Die Teilnehmer können sich aus ihrem Home Office einzeln in das Meeting einschalten; dabei sollen auch Teilnehmerzahlen bis zu zehntausend (!) kein Problem sein.

Die angegebenen Werte im Bezug auf Upload- und Downloadgeschwindigkeiten sowie Latenzen sind ebenfalls sehr überzeugend – aus Dolmetschersicht und natürlich vor allem im Hinblick auf einen störungsfeien Veranstaltungsverlauf.

Vielen Dank für die Möglichkeit, den Hub virtuell besichtigt zu haben. Ich freue mich schon darauf, bei einem nächsten Einsatz den Hub in Heilbronn oder Düsseldorf live erleben zu können.

Magda Dziabala

Konferenzdolmetscherin für Polnisch, Deutsch und Englisch. Mit viel Wissensdurst, einem Hang zum Perfektionismus und einer Freude daran, sich an immer neuen Orten immer neuen fachlichen und sprachlichen Herausforderungen zu stellen.

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