2021 – ein bewegtes Dolmetschjahr

Ein besonderes Dolmetschjahr geht zu Ende - Foto eines Weihnachtsbaumzweiges mit Kugeln und Lichterkette

Und schon wieder Weihnachten! Zeit für Ruhe und Besinnung, aber auch für die wie immer erstaunte Feststellung, dass das zu Ende gehende Jahr sich gleichzeitig sehr lange und wie ein Augenblick angefühlt hat. Diese Beobachtung ist zugegebenermaßen nicht originell – und doch trifft sie auf 2021 besonders gut zu. Zeit für eine Bilanz eines ungewöhnlichen Dolmetschjahres.

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Dolmetschen für das Europäische Parlament

eine ortsfeste Dolmetschkabine im Europäischen Parlament

Was lange währt, wird endlich gut: Nachdem ich meine Akkreditierungsprüfung für die Institutionen der Europäischen Union im März 2020 knapp vor Beginn der ersten Lockdowns bestanden hatte, war zunächst klar, dass auf absehbare Zukunft keine Dolmetschaufträge vonseiten der EU kommen werden. Über ein Jahr später ging alles plötzlich ganz schnell – mit gerade einmal einer Woche Vorlaufzeit wurde ich im Juni für meinen ersten Dolmetscheinsatz für das Europäische Parlament in Straßburg angefragt.

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PFA bei Gericht: ein Interview mit Tilman Kootz

TIlman Kootz, Referent für das Gerichtsdolmetschen des Landesverbandes Hessen des BDÜ, Mitinitiator des Projektes zum PFA-EInsatz bei Gericht

Copyright Tilman Kootz

Das Thema „PFA bei Gericht“ stößt auf große Resonanz. Nach meinem letzten Post zu dem Thema wollte ich mehr darüber erfahren, wie das Frankfurter Pilotprojekt zustande gekommen ist und was für seine Zukunft angedacht ist. Dafür habe ich mich an meinen  Kollegen Tilman Kootz gewandt, Frankfurter Konferenz- und Gerichtsdolmetscher für Englisch und einen der Referenten für das Gerichtsdolmetschen des BDÜ-Landesverbandes Hessen. Tilman war so freundlich, mir einige Einblicke in das Projekt zu gewähren.

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Gerichtsdolmetschen in Corona-Zeiten: Ein Erfahrungsbericht

PFA-Geräte für das Dolmetschen bei Gericht: besonders wichtig während Corona

Der Siegeszug des Remote-Dolmetschens hält an. Bei immer mehr Konferenzen finden sich die Dolmetschteams in einem Hub zusammen, um auf Entfernung Sitzungen zu dolmetschen, deren Teilnehmer sich einzeln aus ihren Büros zuschalten. Sicher wird für die absehbare Zeit ein Großteil der Konferenzdolmetscheinsätze in Deutschland so aussehen (eine Handreichung zu diesem Thema werde ich in den kommenden Wochen auf dieser Webseite verfügbar machen).

Anders sieht die Lage in der Justiz aus. Dabei sind dort viel mehr Dolmetscher*innen tätig als im Konferenzbereich. Die Datenbank der Justizdolmetscher und Übersetzer listet bundesweit über 12600 Dolmetscher*innen (im Vergleich: der VKD im BDÜ e.V. hat über 700 Mitglieder). Diese arbeiten nicht nur in den herkömmlichen internationalen Konferenzsprachen, sondern auch in den Sprachen des globalen Südens, den sogenannten „kleinen“ Sprachen oder Dialekten. Nicht überraschend in einem internationalen Land wie Deutschland: der Artikel 185 des Gerichtsverfassungsgesetzes sichert jedem/jeder Prozessbeteligten, der/die des Deutschen nicht hinreichend mächtig ist, das Recht auf einen Dolmetscher. In der Justiz arbeiten beeidigte oder ermächtigte Dolmetscher*innen außerdem u.a. für die Polizei, bei Mandantengesprächen von Rechtsanwält*innen oder bei Gefangenenbesuchsterminen in JVAs.

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Als Dolmetscher digital unterwegs

 

Dolmetscher digital: auch Messen finden mittlerweile im virtuellen Raum statt.

Repräsentativ: Der Startbildschirm des virtuellen Digital Future Congress

Würde man versuchen, die Coronapandemie als Chance für Dolmetscher zu erkennen, würden zwei Punkte besonders hervorstechen: Der in den letzten Jahren ohnehin vorhandene Drang zur Innovation und Digitalisierung, den die Krise stark beschleunigt hat, und die schiere Vielzahl und Qualität an Fortbildungsmöglichkeiten, die in dieser Umbruchszeit angeboten werden. Jetzt ist die Zeit, die eigene berufliche Entwicklung als Dolmetscher digital voranzubringen, indem man sich auf das veränderte Arbeitsumfeld nach der Pandemie vorbereitet.

Die letzten Wochen waren bei mir dementsprechend sehr fortbildungsintensiv. Gerade die Zeit seit dem 22. Mai steht ganz im Zeichen der Digitalisierung. Die drei virtuellen Veranstaltungen, die ich seitdem besucht habe, möchte ich in diesem Post kurz darstellen:

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Neues Jahr, neue Aufgaben

Die Jahresmitgliederversammlung des VKD fand dieses Jahr am 25. und 26. Januar im Marriott Hotel  in Leipzig statt. Dieses Jahr standen einige Vorstandsämter zur Wahl. Ich hatte eine Kandidatur für die Geschäftsstelle des VKD eingereicht und wurde zu meiner großen Freude einstimmig in das Amt gewählt. Vielen Dank für das entgegengebrachte Vertrauen!

Im Laufe des letzten Monats habe ich mich in meinen Verantwortungsbereich eingearbeitet und bin gleichzeitig vom ersten Tag an aktiv gewesen – die täglichen Aufgaben des Verbandes können nicht stehen bleiben. Der neue Vorstand konstituierte sich bei einer Sitzung Anfang Februar in München. Ich freue mich über die gute Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen im Vorstand, über den engen Austausch mit den Mitgliedern, und bin gespannt, was die nächsten drei Jahre bringen.

Meinem Vorgänger Alexander Gansmaier, der die Arbeit der Geschäftsstelle über zwei Amtszeiten lang führte, mich vom Anfang an ermutigte und wunderbar einarbeitete, möchte ich ganz herzlich danken und ihm für diesen neuen Abschnitt auf dem beruflichen Weg viel wohlverdiente Entspannung wünschen!


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