Maschinelles Dolmetschen: Grund zur Angst/ Chance, besser zu werden? Eine Rezension

Eine Fotografie des Buches "Interpreters vs. Machines" von Jonathan Downie zum Thema maschinelles Dolmetschen

Interpreters vs Machines. Ein Buch mit einem solchen Titel kann gar nicht anders, als spannend zu sein. Wenn es dazu auch noch wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse und praktische Empfehlungen für den Berufsalltag liefert, bleibt für Leser*innen kaum noch ein Wunsch übrig. Daher habe ich mich sehr gefreut, das dieses Jahr im Routledge Verlag erschienene Buch von Jonathan Downie im Laufe des Sommers zu lesen und es auf diesem Blog zu rezensieren. Besonders froh bin ich auch darüber, dass der Data Scientist Felix Bracharz bei dieser Rezension mitgewirkt hat. Er hat die technischen Angaben überprüft und einen Abschnitt mit seiner Einschätzung zum Thema maschinelles Dolmetschen beigesteuert, der im nachfolgenden Text kursiv markiert ist.

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Was geht im Gehirn einer Dolmetscherin vor?

Letzte Woche bin ich auf den BBC Future-Artikel „The amazing brains of the real-time interpreters“  gestoßen. Obwohl schon etwas älter, erklärt er sehr anschaulich die Arbeit von Simultandolmetschern mit ihrer einzigartigen Vielzahl an gleichzeitigen sprachlichen, kognitiven und weiteren Prozessen. Er beleuchtet die Arbeit der Dolmetscher von allen Seiten: angefangen bei der Geschichte bis hin zur praktischen Fragen wie den Schwierigkeiten des Dolmetschens von Videoaufnahmen, den verschiedenen Strategien beim Dolmetschen zwischen grammatikalisch sehr verschiedenen Sprachen oder der Schwierigkeit, in privaten Gesprächen die beruflichen Automatismen abzulegen.

Gleichzeitig werden die Aussagen des Artikels mit Hilfe von umfangreichen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen untermauert, die verstehen helfen, wie die Gehirne der Dolmetscher diese Aufgaben bewältigen können: „So much goes on in an interpreter’s brain that it’s hard even to know where to start“. Sehr lesenswert!


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